Künstlerin Jiyun Cheon
List. Seit Anfang des Jahres bringt JULE PLATE fine art als nördlichste Galerie Deutschlands frischen Wind in die Sylter Kunstlandschaft. In der Hafenstraße 4 in List sind auf 160 Quadratmetern zeitgenössische und abstrakte Kunst, Pop-Art, Fotorealismus und Objekt-Kunst zu sehen. Das beeindruckende Portfolio umfasst neben Axel Crieger, Cevin Parker, Devin Miles, Jason Engelbart, Jean-Pierre Kunkel, Malte von Schuckmann, Mario Dalpra und Petra Rös-Nickel auch neue Künstler*innen wie Salva Ginard, Ryan Bongers und Jiyun Cheon. Dabei werden einige von ihnen exklusiv auf Sylt bei JULE PLATE fine art gezeigt.
»Bedroom #6«, 2021, Acryl auf Leinwand, 160 x 120 cm
1981 in Südkorea geboren, entwickelte Jiyun Cheon schon während des Gymnasiums eine Begeisterung für das Zeichnen. Die Tochter eines Architekten studierte zunächst in Seoul, später in Paris und schließlich als Meisterschülerin von Anke Doberauer in München Malerei. Die Kultur der Disziplin und des Leistungsdenkens, der Cheon entstammt, spiegelt sich in handwerklicher Perfektion. Sie malt Szenen, die der Realität entnommen scheinen und gleichzeitig in eine fremde, märchenhafte Welt entführen. Diese Ambivalenz zieht sich wie ein roter Faden durch das künstlerische Schaffen der Wahlmünchnerin. Zahllose Schichten Acryl in Pastelltönen verleihen ihren Bildern eine betörende Anziehungskraft, deren Faszination bei intensiver Betrachtung sogar noch zunimmt. Ob barocke Schlafgemächer oder Porträts junger Mädchen und Frauen, die Motive lassen den Betrachter in eine höchst intime Atmosphäre eintauchen, deren Wahrheit durch teils absurde Details nur schwer zu ergründen ist. Sie scheint sichtbar und liegt doch hinter einem zarten Schleier verborgen. Ihr Werk zeigt sie regelmäßig in nationalen und internationalen Ausstellungen von München über Köln bis nach Seoul oder Osaka.